Litauen kurz vor NATO-Gipfel Ziel von Cyberangriffen

Unmittelbar vor Beginn des NATO-Gipfels in Litauen ist das Land nach Angaben der Regierung Ziel von mehreren Cyberangriffen geworden.

Betroffen waren unter anderem Websites der Hauptstadt Vilnius, wie der Leiter des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit, Liudas Alisauskas, gestern sagte. Sie seien bei DDoS-Angriffen („Distributed Denial of Service“) durch eine Flut von Anfragen derart überlastet worden, dass sie nicht mehr erreichbar waren.

Unter anderem waren die Website für Tourismusinformationen sowie eine App für den öffentlichen Nahverkehr von den Angriffen betroffen. „Das sind grundlegende Dienste, die für unsere Gäste zur Verfügung stehen müssen“, sagte Alisauskas. Nach Angaben der Behörde wurden das Personal sowie die Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten und der Polizei verstärkt.

Regionaler Radiosender gehackt

Wie das Nationale Zentrum für Cybersicherheit weiter erklärte, erhielt es am Sonntag zudem einen Bericht über zwei weitere Cybervorfälle. Bei einem davon sei ein regionaler Radiosender gehackt worden. Dabei sei die laufende Sendung durch Falschinformationen unterbrochen worden, die sich gegen die NATO und die Ukraine gerichtet hätten.

Darüber hinaus teilte der Telekommunikationskonzern Telia gestern mit, dass er Anrufe auf Telegram-Kanälen aufgespürt habe, in denen es um Angriffe auf verschiedene staatliche Einrichtungen und Unternehmen in Litauen gegangen sei. Der NATO-Gipfel findet am 11. und 12. Juli in Vilnius statt und wird bestimmt von den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.