Taliban ordnen Stopp „schwedischer Aktivitäten“ an

Die radikalislamischen Taliban haben nach einer Koranverbrennung in Stockholm ihren Protest gegen Schweden verschärft. Die islamistische Gruppe ordnete bis auf Weiteres einen Stopp aller Aktivitäten Schwedens in Afghanistan an, wie aus einer Mitteilung von heute hervorgeht. Die islamistische Gruppe forderte eine Entschuldigung Schwedens.

Das skandinavische Land hat wie viele andere Staaten nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 keine diplomatische Vertretung mehr in Afghanistan. Direkt betroffen vom Verbot könnte die schwedische Hilfsorganisation SCA sein, die sich mit Tausenden Entwicklungshelfern in dem vom Krieg gezeichneten Land engagiert. Ob der Stopp auch umgesetzt wird, war zunächst unklar.

In Stockholm hatte ein Mann vor rund zwei Wochen einen Koran angezündet. Die Aktion löste wütende Proteste in der islamischen Welt aus. Die Polizei hatte den Protest zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Mutwillige Koranschändungen gelten im Islam als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen Strafen.