Britischer Geheimdienst: Moskau setzt Baufirmen unter Druck

Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes könnte die Moskauer Stadtverwaltung Baufirmen bei der Rekrutierung für den russischen Krieg in der Ukraine unter Druck setzen. Sie drohe höchstwahrscheinlich damit, Baufirmen die Aufträge zu entziehen, wenn sie die Quoten für die Bereitstellung von „Freiwilligen“ für den Einsatz in der Ukraine nicht erfüllten, teilte das Verteidigungsministerium in London heute mit.

Berichten zufolge sei einem Unternehmen ein Ziel von 30 Freiwilligen bis Ende August gesetzt worden, schrieb das Ministerium auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Betroffen sein könnten vor allem ethnische Minderheiten aus ärmeren Regionen Russlands wie Dagestan und zentralasiatischen Staaten, die den Großteil der Moskauer Bauarbeiter ausmachten.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin befürworte die Maßnahme „höchstwahrscheinlich“ mindestens aus taktischen Gründen, vermuten die Briten. Damit setze er seinen Kurs fort, die Auswirkungen des Konflikts auf wohlhabendere Moskauer kleinzuhalten, während er gleichzeitig den Eindruck erwecke, den Kriegseinsatz zu unterstützen.