Amazon klagt gegen Einstufung als sehr große Plattform

Nach Zalando wehrt sich nun auch Amazon gegen die Einstufung als sehr große Internetplattform durch die Europäische Union. Wenn andere große Einzelhändler nicht ebenfalls unter die damit verbundene verschärfte Regulierung fielen, wäre das eine unfaire Behandlung, erklärte der Onlinehändler heute.

Das Unternehmen bezweifelt, eine „Very Large Online Platform“ (VLOP) im Sinne des EU-Digitalgesetzes DSA zu sein. Daher soll ein Gericht die Einstufung widerrufen.

Der „Digital Services Act“ (DSA) soll Onlinefirmen dazu zwingen, stärker gegen Hass und Hetze und andere illegale Inhalte im Netz vorzugehen. Hierfür müssen VLOPs die Inhalte auf ihren Seiten stärker überwachen und ein Risikomanagement etablieren, das unabhängig überprüft wird.

Manipulative Praktiken, die Nutzerinnen und Nutzer zu Käufen drängen, werden ebenso verboten wie auf Kinder ausgerichtete Werbung. Außerdem sollen große Plattformen Anwendern künftig mehr Einfluss dabei einräumen, welche Anzeigen ihnen angezeigt werden. Die betroffenen Unternehmen haben für die Umsetzung der verschärften Regularien bis August Zeit. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu sechs Prozent des Jahresumsatzes.