Stoltenberg: Chinas nukleare Aufrüstung „beispiellos“

Die NATO-Mitglieder haben bei ihrem Gipfeltreffen in Litauen auch über den Umgang mit China beraten. China sei kein Gegner, und man müsse den Kontakt aufrechterhalten, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach den Gesprächen gestern in Vilnius. Aber Pekings zunehmend forsches Auftreten beeinträchtige auch die Sicherheit des Verteidigungsbündnisses.

„China stellt die auf Regeln basierende internationale Ordnung zunehmend infrage, weigert sich, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu verurteilen, bedroht Taiwan und rüstet massiv militärisch auf“, sagte Stoltenberg. Chinas nukleare Aufrüstung sei in Tempo und Ausmaß „beispiellos“ und werde ohne jegliche Transparenz durchgeführt.

Die NATO-Mitglieder hätten vereinbart, weiterhin eng zusammenzuarbeiten, um sich vor Chinas aggressiven Maßnahmen zu schützen, sagte Stoltenberg. Morgen, am zweiten und letzten Tag des NATO-Gipfels, sollten unter anderem auch die Staats- und Regierungschefs Australiens, Japans, Neuseelands und Südkoreas an Beratungen zum weiteren Umgang mit China teilnehmen.

Die Gespräche gibt es insbesondere auf Wunsch der USA. Washington betont regelmäßig, die Politik Pekings zunehmend als Bedrohung zu sehen. China wird dabei als Rivale bewertet, nicht als Feind wie etwa Russland.