Überflutungen: Katastrophenfall für Vermont ausgerufen

Nach heftigen Überschwemmungen infolge starker Regenfälle hat US-Präsident Joe Biden heute für den US-Bundesstaat Vermont den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt erfolgte nach Warnungen von Behördenvertretern, dass ein Damm in der Nähe von Montpelier, der Hauptstadt des Bundesstaates, überzulaufen drohe.

Durch die Ausrufung des Katastrophenfalls werden Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen freigegeben. Auch andere Bundesstaaten im Nordosten der USA hatten mit den Folgen heftiger Regenfälle zu kämpfen.

„Seit Bau des Dammes noch nie passiert“

„Das ist seit dem Bau des Dammes noch nie passiert, weshalb nicht klar ist, welche Schäden entstehen können“, erklärte der Stadtdirektor von Montpelier, William Fraser, zuletzt mit Verweis auf den Wrightsville-Damm.

Das Wasser aus dem Damm könnte dadurch in den Fluss North Branch überlaufen. Das Zentrum der 8.000 Einwohner und Einwohnerinnen zählenden Hauptstadt von Vermont stand nach den Regenfällen bereits unter Wasser. Berichte über Tote oder Verletzte gibt es nicht.

Wrightsville-Staudamm in der Nähe von Montpelier (US-Bundesstaat Vermont)
Reuters/Brian Snyder

„Historisch und katastrophal“

Stellenweise waren 20 Zentimeter Regen gefallen. Mehr als hundert Menschen mussten aus ihren Autos oder Häusern gerettet werden, wie die Behörden mitteilten. US-Medien zeigten Bilder von Schlauchbooten und Kajaks in überschwemmten Straßen. Die Lage sei immer noch gefährlich, sagte Rettungsdienst-Vertreter Mike Cannon.

„Die Zerstörungen und die Überschwemmungen, die wir erleben, sind historisch und katastrophal“, sagte der Gouverneur von Vermont, Phil Scott. Die Überschwemmungen überstiegen „das Ausmaß des Tropensturms ‚Irene‘“, bei dem im Jahr 2011 sechs Menschen in dem Bundesstaat ums Leben gekommen waren. Scott warnte, für diese Woche sei mit weiteren Regenfällen auf die bereits mit Wasser vollgesogenen Böden zu rechnen.