Rauch fordert europäische Strategie für Pflegepersonal

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) drängt auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen bei der Anwerbung von qualifiziertem Pflegepersonal aus Drittstaaten.

„In Österreich rechnen wir mit einem Mehrbedarf von rund 76.000 Pflegekräften bis 2030“, betonte Rauch laut Aussendung beim informellen Treffen der EU-Sozialminister heute in Madrid. „Es muss für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus anderen Ländern attraktiver werden, in Österreich zu arbeiten.“

„Betrifft alle EU-Staaten gleichermaßen“

„Das Problem betrifft alle EU-Staaten gleichermaßen. Ohne eine abgestimmte Vorgehensweise stehen wir in direkter Konkurrenz zueinander“, so Rauch weiter. Trotz verbesserter Rahmenbedingungen und Ausbildungsinitiativen werde Österreich den Pflegebedarf ohne qualifizierte Anwerbung nicht decken können.

Dazu habe Österreich den Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte bereits erleichtert. Die Anerkennung ausländischer Berufsausbildungen werde gerade vereinfacht. Rauch will zudem auf EU-Ebene an einer Lösung weiterarbeiten. „Wir brauchen eine europäische Strategie für die qualifizierte Anwerbung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Pflege“, so der Sozialminister.

Minister ortet Verbesserungen in Österreich

In Österreich sieht Rauch bereits Verbesserungen, die er in Madrid präsentieren will. „Deutliche Gehaltserhöhungen für Pflegemitarbeiter und Pflegemitarbeiterinnen, eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr, Ausbildungszuschuss, Pflegestipendium und ein Angehörigenbonus für pflegende Angehörige – all das hat zu einer Stabilisierung der Situation geführt.“