Texas: Wirbel um schwimmende Barriere auf Rio Grande

Die Errichtung einer schwimmenden Barriere auf dem Rio Grande in Texas sorgt für Kontroversen. Während die Regierung argumentiert, die Barriere solle aus Mexiko Flüchtende davon abhalten, den Fluss zu überqueren, halten sie Menschenrechtler für wirkungslos und möglicherweise gefährlich.

Migranten vor Bojen am Rio Grande
AP/Eric Gay

„Wir sind immer bestrebt, alle Strategien zur wirksamen Sicherung der Grenze umzusetzen“, sagte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott. Laut Chris Olivarez, Sprecher des texanischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit, begann der Aufbau der aus großen orangefarbenen Bojen bestehenden Barriere am 10. Juli und soll zwei Wochen dauern.

„Das ist reines Theater“

Gegner bezweifeln allerdings, dass sie einen nennenswerten Einfluss auf die Zahl der Geflüchteten haben wird. „Das ist reines Theater“, sagte etwa Adam Isacson, ein Migrations- und Grenzexperte vom Washingtoner Büro für Lateinamerika, der BBC.

Die Barriere werde Schutzsuchende kaum davon abhalten, die Grenze zu überqueren. Adriana Martinez von der Southern Illinois University glaubt, die Barriere könne Geflüchtete gefährden, weil sie die Strömung des Flusses verändere. Die Aktivistin Justine Ochoa fürchtet, dass Schutzsuchende ausweichen und gefährlichere Stellen des Rio Grande aufsuchen könnten.

Klage eines Kajakunternehmens

Am Freitag reichte der Besitzer eines örtlichen Kajakreiseveranstalters eine Klage gegen die texanische Regierung wegen der Bojen ein. Er vermutet, dass die Barriere seinem Unternehmen schaden und lokale Ökosysteme zerstören würde. Abbott konterte, dass „Texas ein verfassungsmäßiges Recht hat, unsere Grenze zu schützen“.