Klimawandel ändert Farbe der Ozeane

Laut einer Studie ändern die Weltmeere aufgrund des Klimawandels ihre Farbe. Der tiefblaue Farbton werde aufgrund von Veränderungen in den Planktonpopulationen grüner, wobei vor allem Gebiete in den niedrigen Breiten nahe dem Äquator betroffen seien.

„Der Grund, warum uns das interessiert, ist nicht, dass uns die Farbe am Herzen liegt, sondern weil die Farbe die Veränderungen im Zustand des Ökosystems widerspiegelt“, sagte B. B. Cael, Wissenschaftler am National Oceanography Centre der University of Southampton und Autor der in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie.

Größer als die gesamte Landfläche

Beim Vergleich von NASA-Bildern mit einem Computermodell, das simulierte, wie die Ozeane aussehen würden, wenn die Erdwärmung nicht stattgefunden hätte, sei die Farbveränderung deutlich zu erkennen gewesen.

„Wir haben Farbveränderungen, die in fast allen Ozeanen der Tropen und Subtropen deutlich auftreten“, sagte Cael. Die Veränderungen wurden in 56 Prozent der Weltmeere festgestellt – einer Fläche, die größer ist als die gesamte Landfläche der Erde.

Weiterer Beweis für menschlichen Einfluss

In den meisten Gebieten gebe es einen klaren „Grünungseffekt“, sagte Cael, aber er fügte hinzu, dass es auch Orte gebe, an denen die Rot- oder Blaufärbung zu- oder abnehme. Das seien „keine ultramassiven, ökosystemzerstörenden Veränderungen“, sie würden aber einen weiteren Beweis für den Einfluss des Menschen auf große Teile der globalen Biosphäre liefern.

Plankton unterschiedlicher Größe absorbiert Licht unterschiedlich. Die Untersuchung von Farbveränderungen kann Wissenschaftlern ein klareres Bild von Veränderungen in Planktonpopulationen rund um den Globus vermitteln. Im Jänner 2024 will die NASA die Satellitenmission „PACE“ (plankton, aerosol, cloud, ocean-ecosystem) starten, die Farben im Ozean messen soll.