Tauziehen um Getreideabkommen geht weiter

Am Montag läuft das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland aus. In den kommenden Tagen soll allen voran Moskau davon überzeugt werden, den Deal um weitere Monate zu verlängern. „Wir denken darüber nach, wie wir vorgehen, es sind ja noch einige Tage“, sagte Kreml-Chef Wladimir Putin gestern.

Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres einen Brief an Putin geschrieben, um das Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide zu retten. Darin legte er dar, wie Russlands Forderungen mit der Fortführung der Exporte in Einklang gebracht werden könnten.

Ausfuhr in beschränktem Umfang

Das Getreideabkommen hatte im vergangenen Sommer eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeer-Häfen beendet. Damit kann die Ukraine als einer der bedeutenden Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen – wenn auch im beschränkten Umfang.

Es gäbe die Möglichkeit, die Beteiligung Russlands an dem Abkommen so lange auszusetzen, bis die Versprechungen, die Moskau im Rahmen der Vereinbarung gegeben worden seien, auch tatsächlich erfüllt würden, drohte Putin.

Als Gegenleistung forderte Moskau seit jeher Erleichterungen bei den Sanktionen für seine Dünge- und Lebensmittelexporte, etwa bei Versicherungen, Fracht und Finanzierung. „Nichts, ich möchte das betonen, absolut nichts wurde getan“, klagte Putin.