UNO: 165 Mio. Menschen unter Armutsgrenze gerutscht

In den vergangenen Jahren sind 165 Millionen Menschen weltweit einem UNO-Bericht zufolge zusätzlich unter die Armutsgrenze gerutscht.

Wegen der Covid-Pandemie und der folgenden wirtschaftlichen Verwerfungen seit 2020 sei das täglich zur Verfügung stehende Geld für die Betroffenen unter die Schwelle von 3,65 Dollar (etwa 3,26 Euro) gesunken, teilte die UNO-Entwicklungsagentur UNDP heute mit. Insgesamt leben gut 1,65 Milliarden Menschen unter dieser Grenze.

„Diese Zahl hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn die Regierungen während der Corona-Krise nicht soziale Programme und Konjunkturpakete aufgelegt hätten“, sagte UNDP-Chef Achim Steiner, der ranghöchste deutsche Vertreter bei den Vereinten Nationen. Vor allem für arme Länder sei diese Belastung aber oft nicht tragbar.

UNO-Vertreter nennt weitreichende soziale Folgen

Das habe weitreichende soziale Folgen: „Eine Regierung, die keine Ärzte und Krankenschwestern mehr in Krankenhäusern beschäftigen kann, die keine Medikamente für ländliche Gesundheitszentren bereitstellen kann, untergräbt im Wesentlichen die soziale Infrastruktur des Landes“, so Steiner weiter.

Das bedeute weniger medizinische Hilfe, weniger Bildung und keine sozialen Sicherheitsnetze, die Menschen entlasten könnten, wenn sie ihre Familie nicht mehr ernähren können.

Bereits am Mittwoch hatte die UNO davor gewarnt, dass 52 Länder in der Welt in einer Schuldenfalle säßen, die sie ohne Hilfe kaum bewältigen können.