Italien will antike Gegenstände aus Louvre zurück

Die italienische Regierung hat die Rückgabe von sieben antiken Gegenständen aus dem Pariser Louvre gefordert. Die Objekte umfassen eine Amphore sowie griechische Vasen aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert vor Christus, die mutmaßlich geplündert und von illegal agierenden italienischen Händlern in den 80er und 90er Jahren an das Louvre verkauft wurden, wie das Pariser Museum gestern mitteilte.

Nach Angaben einer Louvre-Sprecherin hatte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano bereits im Februar während eines Frankreich-Besuchs einen Brief an das Museum übergeben, in dem die Rückgabe gefordert wurde. Die Zeitung „Le Monde“ hatte über die Forderung bereits berichtet.

„Schandfleck in Sammlungen des Louvre“

„Ich bin der Meinung, dass Werke zweifelhafter Herkunft ein Schandfleck in den Sammlungen des Louvre sind“, sagte der Leiter des Museums, Laurence des Cars, zu „Le Monde“. Die italienische Forderung werde „mit Strenge und Klarheit“ geprüft.

Zur Herkunft und Route der Objekte wurden Untersuchungen eingeleitet. Gegen Ende des Jahres könnten die Gegenstände an Italien zurückgegeben werden. Der ehemalige Direktor des Louvre, Jean-Luc Martinez, war im vergangenen Jahr der Verschwörung zur Verschleierung der Herkunft archäologischer Kunstschätze aus Ägypten beschuldigt worden.

Ermittler vermuteten, dass diese Artefakte im Chaos des Arabischen Frühlings aus Ägypten hinausgeschmuggelt worden waren. Der Pariser Louvre ist das größte Museum der Welt und beherbergt Hunderttausende Kunstwerke wie die berühmte „Mona Lisa“.