Italien: Tajani folgt Berlusconi an Forza-Parteispitze

Der italienische Außenminister Antonio Tajani will die Regierungspartei Forza Italia als neuer Chef aus der Krise führen. Der 69-Jährige wurde von einem Parteitag heute in Rom einstimmig zum Nachfolger des vor einem Monat verstorbenen Vorsitzenden Silvio Berlusconi gewählt.

Der designierte Chef der Forza Italia und italienische Außenminister Antonio Tajani
IMAGO/Massimo Percossi

Die vor 29 Jahren von Berlusconi gegründete Forza ist eine von mehreren Juniorpartnerinnen in der rechtsgerichteten Koalitionsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

In Umfragen verloren

Die Forza hat bereits seit Jahren Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Seit der Parlamentswahl vom September büßte sie als einzige der drei großen Koalitionsparteien in Umfragen an Zustimmung ein. Ihre Werte liegen bei sieben Prozent, während die Lega von Verkehrsminister Matteo Salvini auf zehn Prozent und Melonis Fratelli d’Italia auf annähernd 30 Prozent kommen.

Tajani sagte vor den Parteitagsdelegierten, er trete ein fast nicht zu bewältigendes Erbe an. „Es ist nicht einfach, eine politische Bewegung anzuführen, deren Anführer fast 30 Jahre lang Silvio Berlusconi war.“ Er wolle die Forza in der Mitte der Mitte-rechts-Parteien positionieren und die Partei damit von ihren politischen Konkurrentinnen abgrenzen.