Iran verkündet Rückkehr von Sittenpolizei

Die iranischen Behörden haben die Rückkehr der berüchtigten Sittenwächter zur Vollstreckung der Kopftuchpflicht angekündigt. Ab heute sollen im ganzen Land Einheiten der zuständigen Sittenpolizei mit Patrouillen zu Fuß und im Auto wieder gegen Verstöße vorgehen, berichtete die Nachrichtenagentur ISNA unter Berufung auf einen Sprecher der iranischen Polizei.

Nach den massiven Protesten im Herbst 2022 gegen die politische und religiöse Führung des Landes waren die berüchtigten Einheiten von den Straßen der Metropolen verschwunden. Auslöser der Demonstrationen war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die junge Frau starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

Der iranische Sicherheitsapparat ließ die Proteste brutal niederschlagen. In den vergangenen Monaten ignorierten viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht, auch als Zeichen des stillen Protests. Der Staat reagierte unter anderem mit einem umstrittenen Gesetzentwurf, der im Parlament in Kürze abgestimmt werden soll. Das Gesetz sieht neue und harte Strafen bei Verstößen vor.