Viele Menschen auf einer Einkaufsstraße
ORF/Georg Hummer
Volkszählung

Haushalte schrumpfen, Bildungsgrad wächst

Österreichs Bevölkerung wächst vor allem durch Zuwanderung, zeigen die am Montag von der Statistik Austria veröffentlichten Ergebnisse der Volkszählung 2021. Kontinuierlich zurück geht die durchschnittliche Haushaltsgröße, mehr als zwei Drittel aller Privathaushalte umfassen nur eine oder zwei Personen. Die Bildungsabschlüsse werden höher, signifikant jene der Frauen. Bei der Wahl der Arbeitsstätte herrscht hohe Mobilität.

Von 2011 bis 2021 nahm die Bevölkerungszahl um 6,7 Prozent von 8,4 Millionen auf fast neun Millionen zu. Am Stichtag der Volkszählung 2021, dem 31. Oktober 2021, lebten 8.969.068 Personen in Österreich – inzwischen (Stichtag 1. April 2023) sind es laut Website der Statistik Austria bereits 9.120.091.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag zum Stichtag der Volkszählung 2021 bei 43,2 Jahren. Der Anteil der über 65-Jährigen stieg auf fast ein Fünftel, jener der 15- bis 64-Jährigen ging auf rund zwei Drittel zurück. Auch der Anteil der unter 15-Jährigen verringerte sich – von 15,4 Prozent auf 14,4 Prozent. „Der Trend einer wachsenden und älter werdenden Bevölkerung in Österreich wird auch in den kommenden Jahren anhalten“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Ein Fünftel mit Geburtsort außerhalb Österreichs

Die Zahl der in Österreich lebenden Personen mit nicht österreichischem Geburtsort belief sich 2021 auf 1.829.824 Personen, das entspricht einem Anteil von 20,4 Prozent. Bezogen auf die Bevölkerung im Erwerbsalter zwischen 15 und 64 Jahren betrug der Anteil der im Ausland Geborenen knapp ein Viertel. 2001 lag der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung im Erwerbsalter noch bei 14,4 Prozent, 2011 waren es 18,6 Prozent.

Indessen werden die Haushalte laufend kleiner: Seit der Volkszählung 2011 wuchs die Zahl der Privathaushalte mit 10,4 Prozent bedeutend stärker als die Bevölkerung in Privathaushalten (6,7 Prozent). Lebten 1961 in weniger als der Hälfte (46,7 Prozent) der Haushalte nur eine oder zwei Personen, war das 2021 bereits in mehr als zwei Drittel aller Privathaushalte (68,7 Prozent) der Fall.

Über ein Drittel Einpersonenhaushalte

Der Anteil der Einpersonenhaushalte verdoppelte sich von 19,7 Prozent im Jahr 1961 bis 2021 auf 38,3 Prozent nahezu. Die durchschnittliche Haushaltsgröße ging in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zurück, im Jahr 2021 betrug sie 2,19 Personen.

Der Lehrabschluss ist die häufigste formale Qualifikation – 30,9 Prozent der Personen in Österreich über 15 Jahre verfügten 2021 darüber. Bei den Bildungsverläufen ist über die Jahre und Generationen hinweg ein langfristiger Trend zu höheren formalen Qualifikationen zu verzeichnen, den größten Wandel gibt es bei Frauen.

Volkszählung: Österreich wächst und altert

Die Statistik Austria hat die Ergebnisse der Volkszählung 2021 präsentiert. Diese zeigt, dass Österreich einerseits wächst, andererseits altert. Zum Stichtag Ende Oktober lebten knapp neun Millionen Menschen im Land.

Mehr Frauen als Männer mit Hochschulabschluss

Nur noch 27,9 Prozent der Frauen hatten im Jahr 2021 lediglich einen Pflichtschulabschluss verglichen mit 73 Prozent im Jahr 1971. Zugleich erhöhte sich der Anteil von Hochschulabsolventinnen unter den Frauen ab 15 Jahren von einem Prozent im Jahr 1971 auf 16,3 Prozent im Jahr 2021. Bei den insgesamt 1.178.348 Personen mit akademischem Abschluss waren Frauen am Stichtag der Volkszählung mit 54,1 Prozent in der Mehrheit.

Wien und Salzburg mit positivem Pendlersaldo

Bei der Wahl der Arbeitsstätte herrscht hohe Mobilität: Jeder siebente Erwerbstätige in Österreich (fast 600.000 Personen) verlässt sein Wohnbundesland für die Ausübung seines Berufs. Wien verzeichnete mit 26,7 Prozent den größten Anteil an „Einpendlern“, neben Wien war Salzburg das einzige Bundesland, das einen positiven Pendlersaldo aufwies.

Österreichweit legten Erwerbstätige durchschnittlich eine Distanz von 27 Kilometern zurück, um ihren Arbeitsort zu erreichen, wobei erwerbstätige Wiener mit rund 17 Kilometern die kürzeste Strecke zurücklegten, Burgenländer hingegen mit durchschnittlich 41 Kilometern am weitesten zu ihrem Arbeitsort pendelten.