Gedenken an Opfer von MH17-Abschuss in Ukraine

Neun Jahre nach dem Abschuss eines malaysischen Passagierflugzeugs über der Ukraine mit fast 300 Todesopfern haben Politiker und Angehörige der Opfer gedacht. Mit Blick auf Russland, das für den Abschuss verantwortlich gemacht wird, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Die Verantwortung für russische Verbrechen ist unausweichlich.“

Gedenken an die Opfer ses Fluges MH17 in Vijfhuizen, Niederlande
APA/AFP/Sem van der Wal
Angehörige gedachten in den Niederlanden der MH17-Todesopfer

Am 17. Juli 2014 hatten prorussische Separatisten die Maschine mit der Flugnummer MH17 auf dem Weg aus Amsterdam nach Kuala Lumpur in Malaysia abgeschossen. Alle 298 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.

„Noch wichtige Fragen offen“

Die Hinterbliebenen wollten sich weiter dafür einsetzen, dass die mutmaßlich Verantwortlichen in Moskau zur Verantwortung gezogen werden, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Angehörigen, Piet Ploeg. Er wies auf die Verurteilung von drei Drahtziehern zu lebenslanger Haft hin. Auch hatte ein internationales Ermittlerteam erstmals deutliche Hinweise auf die russische Führung festgestellt.

„Leider sind aber noch wichtige Fragen offen“, sagte Ploeg bei einer Gedenkfeier nahe dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Von dort war die Boeing abgeflogen. Bei der Gedenkveranstaltung wurden die Namen aller Opfer vorgelesen, die großteils aus den Niederlanden stammten. Auch Malaysia gedachte der Opfer. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag behandelt derzeit eine Klage der Ukraine, die Russland Unterstützung von Terrorismus vorwirft.

Dazu gehört auch die mutmaßliche Mitschuld für den MH17-Abschuss: Moskau soll den Rebellen die Luftabwehrrakete vom Typ Buk geliefert haben, mit der die Maschine abgeschossen wurde. Russland weist jede Verantwortung zurück. Ein niederländisches Strafgericht verurteilte im November zwei Russen und einen Ukrainer in Abwesenheit zu lebenslanger Haft.