China und USA wollen Kooperation in Klimafragen ausbauen

Chinas Ministerpräsident Li Qiang wünscht sich mehr Zusammenarbeit mit den USA im Kampf gegen die Erderwärmung. Eine engere Kooperation sei nicht nur im Interesse beider Länder, sondern der ganzen Welt, sagte Li nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua heute bei einem Treffen mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry.

Auch Kerry habe gesagt, die USA seien bereit, die Zusammenarbeit mit China in wichtigen globalen Fragen wie Klimaschutz zu verstärken.

China stößt weltweit mit Abstand am meisten klimaschädliche Treibhausgase aus, gefolgt von den USA. Beim Pro-Kopf-Ausstoß allerdings liegen die USA deutlich voran. China plant, seine Emissionen erst ab 2030 schrittweise zu drosseln – was Fachleute als unvereinbar ansehen mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

„Für jedes Problem angemessene Lösung“

Kerry, der sich seit Sonntag zu einem viertägigen Besuch in Peking aufhält, wurde dort hochrangig empfangen. Während er gestern mit dem chinesischen Klimachefunterhändler Xie Zhenhua zusammentraf, wurde er heute zunächst vom chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi und anschließend von Premierminister Li empfangen.

Wang sagte, der gegenseitige Austausch habe zuletzt zwar unter mangelnder Kommunikation gelitten. Durch die Wiederaufnahme des Dialogs könne aber „für jedes Problem eine angemessene Lösung gefunden werden“.

Zunehmende Spannungen zwischen den rivalisierenden Mächten hatten China im vergangenen August dazu veranlasst, die Klimagespräche mit Washington vorübergehend auszusetzen. Das geschah aus Protest gegen den Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan.