Pakistans Ex-Premier Khan wegen „unislamischer Ehe“ vor Gericht

Monate nach seiner vorübergehenden Verhaftung soll der pakistanische Ex-Premier Imran Khan Berichten zufolge wegen Vorwürfen bezüglich seiner Ehe vor Gericht.

Der konkrete Vorwurf: Khan und seine Ehefrau Bushra Bibi sollen bei ihrer Eheschließung 2018 gegen islamische Vorschriften verstoßen haben, wie Medien aus dem Land heute berichteten.

Bibi habe nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Ehemann bis zu ihrer nächsten Trauung nicht die im Islam vorgeschriebene Wartezeit von drei Monaten eingehalten. Der Islam ist in dem südasiatischen Land Staatsreligion.

Ausschluss von Parlamentswahl droht

Das Paar soll laut den Berichten am 20. Juli vor einem Gericht in der Hauptstadt Islamabad erscheinen. Dem populären Oppositionsführer könnte ein Ausschluss von der anstehenden Parlamentswahl drohen, sollte das Gericht ihn zu einer „unehrlichen Person“ erklären, so die Einschätzung des Juristen Imran Shafiq in Islamabad gegenüber der dpa. Khan lebt nach zwei Scheidungen in dritter Ehe mit Bibi.

Seitdem der ehemalige Kricketstar im April 2022 durch ein Misstrauensvotum als Premier gestürzt wurde, erhebt die Justiz immer wieder neue Vorwürfe. Beobachter sehen politische Gründe dafür. Der 70-Jährige hofft auf ein politisches Comeback angesichts der Parlamentswahl im Herbst.

Im Mai wurde Khan unter großem Aufsehen verhaftet, was zu landesweiten Ausschreitungen und der anschließenden Freilassung des Politikers führte.