Grüne mobilisieren im Sommer für Bodenschutz

Die Grünen stellen den Bodenschutz ins Zentrum ihrer Sommerkampagne. Mit dem Appell zum Erhalt von Äckern, Wiesen und Wäldern wollen sie Druck machen, um im Herbst doch noch eine verpflichtende Begrenzung des Bodenverbrauchs auf 2,5 Hektar pro Tag zu erreichen, wie Generalsekretärin Olga Voglauer heute in einer Pressekonferenz ausführte. Bodenschutz sei Klimaschutz, sagte sie. Das Wohl aller müsse wichtiger sein als die Profite einzelner.

Österreich zähle zu den Ländern mit dem größten Bodenverbrauch in Europa. Jeden einzelnen Tag fielen diesem hierzulande fast zwölf Hektar Boden zum Opfer, was 16 Fußballfeldern entspreche. Gesunde Böden seien aber Lebensraum und Lebensgrundlage, die es für kommende Generationen zu bewahren gelte. Bei der Kampagne gehe es um Retentionsräume bei Hochwassern, um Artenschutz, fruchtbaren Boden für die Ernährungssicherheit, aber auch generell um intakte Natur und „Klimaglück“.

Beschluss der Bodenschutzstrategie vertagt

Im Juni war der Beschluss der ersten österreichischen Bodenschutzstrategie vertagt worden, die Grünen wollen hier mehr als ihr Koalitionspartner ÖVP. „Für uns steht dieser Bodenschutz in unsere DNA geschrieben“, meinte Voglauer dazu.

Man wolle keine halben Sachen, sondern Verbindlichkeit und stehe aufseiten jener, die dagegen ankämpften, was ihnen vor ihren Türen weggenommen werde. Bis zum Herbst hofft Voglauer auf ein Umdenken, dann werde auch bundesweit eine gute Strategie vorliegen, versprühte sie Zuversicht.

Die neuerliche Aufregung um das Projekt „Sonnenweiher Grafenwörth“ in Niederösterreich, in das Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (ÖVP) als Bürgermeister involviert ist, nannte sie als Beispiel, dass der Druck steige. Wie Riedl – als mutmaßlicher Profiteur von Umwidmungen – damit umgehe, müsse er selbst entscheiden. „Der Erklärungsbedarf ist groß“, sagte Voglauer.