Kommunistenführer in Transnistrien getötet

In der von der Ex-Sowjetrepublik Moldawien abtrünnigen Region Transnistrien ist gestern ein prorussischer Politiker tot aufgefunden worden. Die Leiche des örtlichen Kommunistenführers, Oleg Chorschan, sei von seiner Ehefrau zu Hause neben einem offenen und leeren Safe entdeckt worden, postete das selbst ernannte Innenministerium der Separatistenregion auf Telegram. Der Körper habe Spuren von Gewalteinwirkung aufgewiesen, Ermittlungen wegen Mordes seien aufgenommen worden.

Auch die Polizei der Republik Moldawien hat nach eigenen Angaben Anzeige erstattet und eine Morduntersuchung eingeleitet. Die moldawische Behörde für Reintegrationspolitik teilte am Montag ihrerseits mit, sie habe vorgeschlagen, den Vorfall zusätzlich durch die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in dem Land untersuchen zu lassen.

2022 aus Gefängnis entlassen

Oleg Chorschan wurde in Transnistrien erst Anfang 2022 aus dem Gefängnis entlassen, wo er seit 2018 wegen angeblicher „Gewalt gegen Staatsbedienstete“ rund viereinhalb Jahre eingesessen hatte.

Der politische Führer der regionalen Kommunistenpartei galt als ausgesprochen prorussisch und sprach sich noch im Frühjahr 2023 für eine Angliederung Transnistriens an Russland aus. Selbst die eigene prorussische Separatistenführung kritisierte er immer wieder als nicht kremltreu genug.