Marokkos Marine rettet mehr als 800 Menschen aus Atlantik

Marokkos Marine hat seit Beginn vergangener Woche 845 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MAP gestern mit Verweis auf eine Quelle aus dem Militär. Demzufolge wurde während einer Rettungsaktion auch eine Leiche geborgen.

Wie MAP berichtete, handelte es sich bei den meisten Geretteten um Menschen aus Subsahara-Afrika. Etwa die Hälfte von ihnen sei in marokkanischen Hoheitsgewässern vor der Südküste des Landes aufgegriffen worden. Die Zahlen beziehen sich demzufolge auf den Zeitraum vom 10. bis zum 17. Juli.

Viele Tote bei Schiffsunglück vor Westsahara

Die Notrufhotline Alarmphone teilte gestern unterdessen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit, bei einem Schiffsunglück vor der Küste der Westsahara seien 24 Menschen ums Leben gekommen. Das Boot sei vor zwei Tagen gekentert, von den 61 Insassen seien 37 gerettet worden. Die marokkanischen Behörden bestätigten die Angaben nicht.

Boot vor Lampedusa gesunken – 44 Menschen gerettet

Gleichzeitig wurde bekannt, dass ein Boot mit 44 Geflüchteten an Bord in den Gewässern vor Lampedusa gesunken ist. Ein Frontex-Patrouillenboot rettete die 37 Männer, fünf Frauen und zwei Minderjährigen aus Burkina Faso, Kamerun, Elfenbeinküste, Gambia, Guinea, Liberia und Mali, die von Sfax in Tunesien aufgebrochen waren. Alle Personen, die sich auf dem havarierten Boot befanden, wurden in Sicherheit gebracht. Es gab weder Vermisste noch Verletzte, berichtete Frontex.

Unterdessen trafen direkt auf Lampedusa weitere 19 Tunesier ein, darunter drei Frauen und zehn Minderjährige. Das etwa sechs Meter lange Holzboot, das im tunesischen Mahdia gestartet war, gelangte direkt an Land und wurde von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt. Damit ist die Zahl der Anlandungen auf Lampedusa am Dienstag auf 15 gestiegen, mit insgesamt 540 Geflüchtete.

„Geo Barents“ nach Livorno geschickt

Die italienischen Behörden haben dem von Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebenen Rettungsschiff „Geo Barents“ mit 346 Geflüchteten Livorno als Landehafen zugewiesen. Die Migranten waren in den vergangenen Tagen bei zwölf Einsätzen in Sicherheit gebracht worden, elf davon waren von den italienischen Behörden angeordnet worden. Das Schiff wird morgen in Livorno erwartet.

Die Zahl der Geflüchteten, die im Jahr 2023 in Italien angekommen sind, liegt bei 75.000, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 32.000 gewesen. 130.000 Personen sind in italienischen Aufnahmeeinrichtungen untergebracht, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.