US-Soldat vor Nordkorea-Grenzgang in Seoul vorbestraft

Ein US-Soldat, der unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert hat, hatte sich einem Medienbericht zufolge zuvor in Südkorea strafbar gemacht.

Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap heute unter Berufung auf die Justizbehörden meldete, hatte er gegen Koreaner und deren Militär pöbelnd einen Streifenwagen der Polizei mit Fußtritten beschädigt und wurde dafür zu einer Geldstrafe verurteilt.

Wenige Stunden nach der mutmaßlichen Festnahme des US-Soldaten auf nordkoreanischer Seite hatte das dortige Regime heute zwei ballistische Raketen in Richtung des Meeres zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan abgefeuert.

Spekulationen über Raketenstarts

Fachleute vermuten jedoch, dass das eine Reaktion auf die Ankunft eines US-amerikanischen Atom-U-Bootes in der Region war. Pjöngjangs jüngste Raketenstarts hätten „wahrscheinlich nichts“ mit dem Grenzübertritt des jungen US-Soldaten zu tun, zitierte die BBC den Experten Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul.

Das nordkoreanische Regime habe tagelang Unmut über den Plan des US-Verteidigungsministeriums geäußert, ein atomar bewaffnetes U-Boot nach Südkorea zu schicken, berichtete die „New York Times“.

Erst vergangene Woche hatte die selbst ernannte Atommacht Nordkorea nach Angaben der Führung in Pjöngjang eine neuartige Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb getestet. UNO-Beschlüsse untersagen dem international isolierten Land die Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können – je nach Bauart – auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden.