Novo Nordisk hat Lieferengpass bei weiterem Appetitzügler

Der große Hype um Appetitzügler bringt den dänischen Insulinspezialisten Novo Nordisk erneut in Lieferschwierigkeiten. Laut einer Notiz des Unternehmens bei der US-Medikamentenaufsicht FDA gestern Abend ist nach dem Kassenschlager Wegovy nun auch Saxenda von Engpässen betroffen, ein schon etwas älteres Mittel zur Unterstützung der Gewichtsabnahme.

Saxenda werde bis zum Jahresende nur begrenzt verfügbar sein. Auch darüber hinaus könnte es noch Schwierigkeiten geben, die Nachfrage zu stillen. „Wir sehen derzeit, dass die Nachfrage nach Saxenda in bedeutendem Maße steigt“, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Boom bei Medikamenten zu Gewichtsabnahme

Die Pharmaindustrie erlebt einen Boom bei Medikamenten zur Gewichtsabnahme. Die neuen Arzneien wie Wegovy sind zur Begleitung einer Diät bei krankhaftem Übergewicht bei einem Body-Mass-Index ab 30 (Adipositas) gedacht. Doch greifen auch mehr und mehr Menschen, die nicht unter diese Definition fallen, zu den Mitteln.

Vor allem in den USA treibt die Schönheits- und Abnahmewelle Blüten: Dort werden die Medikamente oftmals „off label“ – also abseits ihrer offiziell zugelassenen Anwendungsgebiete – auch an weniger oder gar nicht übergewichtige Menschen abgegeben. Bei den betroffenen Herstellern wie Novo Nordisk, Eli Lilly und Roche kam es deshalb mehrfach zu Lieferengpässen.

Inzwischen weichen offenbar viele Menschen auch auf ältere Mittel wie Saxenda aus. Das Medikament ist schon fast zehn Jahre auf dem Markt. Es enthält den Wirkstoff Liraglutide – Saxenda gilt im Vergleich zu Wegovy mit dem Wirkstoff Semaglutide als weniger effektiv.