Unruhen in Frankreich: Mehr als tausend Haftstrafen

In Frankreich sind im Zuge der Unruhen nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle mehr als eintausend Menschen zu Haftstrafen verurteilt worden. Wie Frankreichs Justizminister Eric Dupond-Moretti dem Sender RTL heute sagte, kämen von den gut 1.050 Verurteilten etwa 740 ins Gefängnis, andere erhielten Bewährungsstrafen.

17-Jähriger von Polizist erschossen

Der 17-jährige Nahel war bei einer Verkehrskontrolle vor drei Wochen in der Nähe von Paris durch den Schuss eines Polizisten getötet worden. Daraufhin erschütterten schwere Krawalle das Land nächtelang. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern.

Gegen den Beamten, der den tödlichen Schuss auf den Jugendlichen abgab, wird wegen Totschlagverdachts ermittelt. Französische Versicherer schätzen, dass Schäden in Höhe von etwa 650 Mio. Euro angerichtet wurden.