Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise läuft der Automarkt in der Türkei heiß weiter, berichtet die ARD-„Tagesschau“. Wegen der hohen Inflation würden die Menschen in der Türkei aus Angst vor Geldentwertung zunehmend in Sachwerten investieren. Dadurch sei der Markt von Gebraucht- und Neuwagen überhitzt.
Die Inflation in der Türkei beträgt offiziell 38 Prozent, nach Schätzung von Währungsexperten des unabhängigen Institutes ENAG aber 108 Prozent. Deshalb würden die Menschen zunehmend bar bezahlen und ihr Geld in Dinge investieren und diese dann später teuer verkaufen.
Neues Gesetz für Verkauf von Gebrauchtwagen
Laut dem türkischen Verband der Automobilindustrie (OSD) sei seit Anfang des Jahres ein Wachstum von fast 70 Prozent verzeichnet worden, so die „Tagesschau“. Im Mai lag der Verkauf von Neuwagen bei fast 87.000 Neuzulassungen. Das sei nach den Zahlen der türkischen Automobilindustrie ein neuer Rekord.
Auch der Verkauf von Gebrauchtwagen sei gestiegen. Deshalb habe die türkische Regierung ein neues Gesetz dagegen verabschiedet. Es untersagt, dass der Preis von Gebrauchtwagen über dem von Neuwagen liegt. Wer dagegen verstößt, muss eine Geldstrafe von bis zu 300.000 Lira befürchten – umgerechnet etwa 10.000 Euro. Das alles gilt seit dem 15. Juli.