China: Taiwans Vizepräsident soll USA nicht besuchen

China erhöht den Druck zur Verhinderung des geplanten USA-Besuchs des taiwanischen Vizepräsidenten William Lai. Es sei nun Chinas Priorität, Lai daran zu hindern, die Vereinigten Staaten zu besuchen, sagte der chinesische Botschafter in den USA, Xie Feng, auf einer Veranstaltung des Aspen Security Forums.

Dabei verwendete er die Metapher vom „grauen Nashorn“, bei der eine Bedrohung erkannt, aber nichts dagegen unternommen wird.

„Sehr gefährlicher Weg, den sie einschlagen“

Xie bekräftigte, das demokratisch regierte Taiwan gehöre aus Sicht der Volksrepublik zu China. Ziel sei eine friedliche Wiedervereinigung. Er warnte, taiwanische „Separatisten“ suchten die Unterstützung der USA. „Sie geben nicht einmal zu, dass sie Chinesen sind. Das ist also ein sehr gefährlicher Weg, den sie einschlagen“, sagte Xie. Ihre Provokationen müssten eingedämmt werden.

Lai will im nächsten Monat die USA besuchen. Dabei handelt es sich offiziell um einen Zwischenstopp auf dem Flug von und nach Paraguay, der ihm allerdings die Möglichkeit geben wird, US-Vertreter zu treffen. Erst im April hatte ein US-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen für Spannungen gesorgt. China reagierte damals mit Militärmanövern um Taiwan.

In Taiwan findet im Jänner die Präsidentenwahl statt. Dabei will Lai die Nachfolge von Tsai antreten. Er liegt derzeit in den meisten Umfragen vorne.