Zeitung: Ukraine setzt bereits Streumunition aus USA ein

Im Kampf gegen Russland hat die Ukraine nach einem Bericht der „Washington Post“ (Donnerstag-Ausgabe) mit dem Einsatz von Streumunition aus den USA begonnen. Wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte ukrainische Regierungsbeamte berichtete, versuchen damit die ukrainischen Streitkräfte im Südosten des Landes, russische Stellungen aufzubrechen, die die begonnene Gegenoffensive verlangsamen.

Das US-Verteidigungsministerium äußerte sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht dazu, ob es Informationen darüber habe, dass die Streumunition bereits eingesetzt werde. Aus der Ukraine gab es von offizieller Seite weder eine Bestätigung noch ein Dementi.

Blindgänger Gefahr für Bevölkerung

Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger an Ort und Stelle verbleibt und so die Bevölkerung gefährdet. Mehr als 100 Staaten haben ihren Einsatz geächtet.

Kreml-Chef Wladimir Putin hat bereits mit dem Einsatz von Streumunition gedroht, sollte die Ukraine damit beginnen. Viele Expertinnen und Experten sind aber der Überzeugung, dass die russische Seite längst schon solche Munition im Einsatz hat.

Das Pentagon hatte vergangene Woche bestätigt, dass die kurz zuvor von den USA zugesagte Streumunition an die Ukraine geliefert worden und dort angekommen sei. Die US-Regierung betont immer wieder, wie schwer sich Präsident Joe Biden mit der Entscheidung getan habe.

Die Ukraine hat zugesagt, Streumunition nicht für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu wollen. Sie will sie nach eigenem Bekunden auch nicht gegen zivile Einrichtungen einsetzen. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.