Stündlich mehr als acht Frauen in Brasilien vergewaltigt

In Brasilien sind im vergangenen Jahr dem Bericht einer NGO zufolge durchschnittlich mehr als acht Frauen pro Stunde vergewaltigt worden. Wie das Brasilianische Forum für Öffentliche Sicherheit (FBSP) mitteilte, wurden 2022 insgesamt 74.930 Vergewaltigungen in dem Land gemeldet – eine Steigerung von 8,2 Prozent im Vergleich zu 2021. Mehr als 60 Prozent der Opfer waren jünger als 14 Jahre alt.

FBSP erstellte den Bericht mit Daten aus Polizeiregistern und anderen offiziellen Dokumenten. Laut den Angaben waren mehr als zehn Prozent der Opfer jünger als vier Jahre, fast 70 Prozent der Vergewaltigungen wurden in den Wohnungen der Opfer begangen.

Laut FBSP-Koordinatorin Juliania Martins hatte der Anstieg der Vergewaltigungen auch mit CoV zu tun. „Während der Covid-19-Pandemie blieben die Schulen für eine lange Zeit geschlossen, und Opfer wurden mit ihren Angreifern eingeschlossen“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Da sehr viele Vergewaltigungen gar nicht erst gemeldet würden, sei es „sehr gut möglich, dass die Situation sogar noch schlimmer ist“.

Laut der NGO gab es im vergangenen Jahr 1.437 Femizide in Brasilien, eine Steigerung von 6,1 Prozent gegenüber 2021.