Lisa Franchetti von Biden als US-Navy-Chefin nominiert

US-Präsident Joe Biden hat gestern Admiral Lisa Franchetti für die Leitung der Marine nominiert. Die Entscheidung Bidens ist eine Überraschung. Pentagon-Beamte hatten allgemein erwartet, dass die Nominierung an Admiral Samuel Paparo gehen würde, der die Marine im Pazifik führt und Erfahrung im Umgang mit der wachsenden Herausforderung durch China hat. Franchetti, die derzeit bereits Vizechefin der Navy ist, zählte dennoch zum engeren Favoritenkreis.

Lisa Franchetti, die stellvertretende Chefin der US-Navy
AP/US Navy/Jim Cleveland

„Während ihrer gesamten Laufbahn hat Admiral Franchetti sowohl auf operativem als auch auf politischem Gebiet umfassende Fachkenntnisse bewiesen“, sagte Biden in einer Erklärung und wies darauf hin, dass sie erst die zweite Frau ist, die jemals den Rang eines Vier-Sterne-Admirals in der US-Marine erreicht hat.

Franchetti ist nicht die erste Frau, die einen Zweig des US-Militärs leitet. Letztes Jahr wählte Biden Linda Fagan an die Spitze der US-Küstenwache. Die Küstenwache ist jedoch nicht formell Teil des Verteidigungsministeriums, sondern untersteht dem Ministerium für Innere Sicherheit. Franchetti wäre somit die erste Frau an der Spitze eines Militärdienstes im Verteidigungsministerium.

Hunderte Nominierungen derzeit blockiert

In den USA müssen solche Personalien vom Senat gebilligt werden. Einer der Senatoren in der Kongresskammer, der Republikaner Tommy Tuberville, blockiert seit geraumer Zeit jedoch Hunderte militärische Nominierungen – aus Protest gegen eine Regelung des Verteidigungsministeriums, wonach Militärangehörige bestimmte Unterstützung bekommen können im Fall einer Abtreibung.

Das Weiße Haus kritisierte Tubervilles Blockade als „falsch“ und „gefährlich“ mit Blick auf die nationale Sicherheit. Im US-Senat ist für viele formale Prozeduren Einstimmigkeit erforderlich. Daher kann auch ein einzelnes Senatsmitglied bestimmte Abläufe aufhalten.