Biden fordert Regeln für Einsatz von KI

US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern großer Technologie- und Internetkonzerne auf Regeln für einen verantwortungsvollen und sicheren Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) gedrungen. KI berge ein „enormes Versprechen unglaublicher Möglichkeiten“, sagte Biden gestern bei dem Treffen mit Managern von Unternehmen wie Meta, Microsoft und Open AI in Washington. Aber sie berge auch „Risiken für unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unsere nationale Sicherheit“.

An dem Treffen im Weißen Haus nahmen hochrangige Vertreter der Unternehmen Amazon, Anthropic, Google, Inflection, Meta, Microsoft und OpenAI teil. In einer freiwilligen, nicht sanktionierbaren Selbstverpflichtung kündigten sie an, bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI bestimmte Prinzipien einzuhalten. So sagten sie etwa zu, KI-Programme vor ihrer Markteinführung erst intern und extern zu testen. Damit seien diese sieben Unternehmen federführend „beim Anführen dieser Innovation mit Verantwortung und Sicherheit“, sagte Biden.

US-Präsident Joe Biden bei dem Treffen mit Managern von Unternehmen wie Meta, Microsoft und Open AI in Washington.
APA/AFP/Andrew Caballero-Reynolds

Vorwärtsstrategie gegen Einschränkungen

Die IT-Unternehmen wollen damit möglicherweise strengeren Gesetzen zuvorkommen. Bidens Regierung arbeitet aber weiter an Verordnungen und will auch im Kongress entsprechende Gesetze ausarbeiten lassen. Ob diese vor der im nächsten Jahr anstehenden Präsidentschaftswahl allerdings noch beschlossen werden können, ist fraglich. Laut „New York Times“ ist die unverbindliche Selbstverpflichtung so gefasst, dass sie die Unternehmen bei der KI-Entwicklung nirgends einschränkt.

Biden verwies auf die enormen Veränderungen durch KI. „Wir werden in den kommenden zehn Jahren oder auch schon in den nächsten Jahren mehr technologische Veränderungen erleben als in den vergangenen 50 Jahren“, sagte Biden. „Das war für mich ein erstaunliches Aha-Erlebnis.“

Das Weiße Haus will nach eigenen Angaben mit den Verbündeten der USA auch an internationalen Regeln für KI arbeiten, etwa im Rahmen der G-7. Auf EU-Ebene wird derzeit eine weitgehende Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte im Rahmen eines umfassenden KI-Gesetzes diskutiert.