Selenskyj: NATO-Ukraine-Rat soll über Getreidestreit beraten

Der neu gegründete NATO-Ukraine-Rat soll dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge über die Lage im Schwarzen Meer beraten. Insbesondere solle die Einrichtung eines Korridors für ukrainische Getreideexporte erörtert werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Beratung werde in den kommenden Tagen stattfinden.

Er habe darüber mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesprochen. Von der NATO liegt zunächst keine Stellungnahme vor. Stoltenberg hatte zuvor Russlands Rückzug aus dem internationalen Abkommen für Getreideexporte übers Schwarze Meer kritisiert.

„Wir verurteilen Moskaus Versuch, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen, auf Schärfste“, teilte Stoltenberg nach einem Telefonat mit Selenskyj mit. Die Verbündeten stünden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite.

Appell aus China

China rief Moskau und Kiew unterdessen zu einer raschen Einigung auf. Chinas stellvertretender Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, forderte zuletzt im UNO-Sicherheitsrat eine baldige Wiederaufnahme der Ausfuhren von Getreide und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine.

Peking hoffe, dass die Betroffenen mit den zuständigen UNO-Gremien zusammenarbeiteten, um eine ausgewogene Lösung für die berechtigten Anliegen aller Parteien zu finden, sagte Geng nach einem Bericht des chinesischen Staatsfernsehens bei der Sitzung in New York. Das sei notwendig, um die internationale Ernährungssicherheit zu gewährleisten.