Mikl-Leitner: „Gegenteil von normal ist radikal“

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont in der von ihr ausgelösten Debatte über „Normaldenkende“: „Ich habe nie in ‚normal‘ und ‚abnormal‘ eingeteilt. Das politische Gegenteil von ‚normal‘ ist ‚radikal‘.“

Sie will „der breiten, schweigenden Mehrheit der Bevölkerung eine kräftige Stimme geben“, sagte sie im APA-Interview. Zum Begriff „radikal“ sagte sie: „Ich meine damit die radikalen Klimakleber, die gerade jetzt im Sommer den Urlaubern das Leben schwer machen. Ich meine Marxisten, ‚Reichsbürger‘ und Verschwörungsfanatiker, die immer lauter und radikaler werden.“

Kritik an den Aussagen von Mikl-Leitner zu „Normaldenkenden“ war unter anderen von Grünen-Chef Vizekanzler Werner Kogler und Bundespräsident Alexander Van der Bellen gekommen.

„Zeigefinger gegen breite Mitte“

„Manche erheben immer wieder den Zeigefinger gegen die breite Mitte, die sich einfach durch die Lautstärke des linken und rechten Randes nicht mehr verstanden und gehört fühlt“, sagte Mikl-Leitner. Viel wichtiger sei es, „über Inhalte, über die tatsächlichen Anliegen der Menschen der breiten Mitte zu reden“. Sie nannte die Schaffung eines lebenswerten Lebens, von Eigentum und eines sozialen Ausgleichs als Beispiele.

Zu Aussagen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der nach der nächsten Nationalratswahl eine Koalition unter Beteiligung von FPÖ-Chef Herbert Kickl ausgeschlossen und ihn als „Sicherheitsrisiko“ für das Land bezeichnet hatte, sagte Mikl-Leitner: „Ich vertraue generell dem Bundeskanzler, was seine Arbeit, aber auch seine Einschätzungen betrifft.“

In Niederösterreich laufe die Zusammenarbeit mit der FPÖ „professionell und friktionsfrei“.