Selenskyj kündigt Vergeltung für Angriffe auf Odessa an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach den neuen russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Vergeltung angekündigt. „Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, gegen eine Kathedrale … Es kann keine Entschuldigung für das russische Böse geben“, schrieb Selenskyj heute in seinem Telegram-Kanal. „Wie immer wird auch dieses Böse verlieren. Und es wird für Odessa definitiv eine Vergeltung gegen die russischen Terroristen geben.“

Russland hatte am Montag unter internationalem Protest ein Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt und bombardiert seitdem täglich Odessa.

Die Millionenstadt spielte für den Export der Nahrungsmittel übers Schwarze Meer eine zentrale Rolle. Bei Angriffen in der Nacht wurden ukrainischen Angaben zufolge insgesamt 19 russische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert. Die Luftverteidigung habe neun davon abwehren können.

Auch Verklärungskathedrale beschädigt

Durch die Angriffe wurden den ukrainischen Behörden zufolge ein Mensch getötet und 19 verletzt. Außerdem seien Hafeninfrastruktur, Wohnhäuser und die Verklärungskathedrale beschädigt worden, ein Wahrzeichen der Stadt. Ungeachtet der gut dokumentierten Schäden stritt das russische Verteidigungsministerium später ab, für die Zerstörung des Gotteshauses verantwortlich zu sein.

Der Chef der Militärverwaltung im ostukrainischen Gebiet Donezk, Pawlo Kyrylenko, berichtete zudem von einem russischen Angriff mit Streumunition auf die Stadt Tschassiw Jar. Infolgedessen sei der Kulturpalast der Stadt abgebrannt, der als medizinische Versorgungsstelle genutzt wurde. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.