Pence sieht mögliche Trump-Klage kritisch

Der frühere US-Vizepräsident und aktuelle republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Pence sieht eine mögliche dritte Anklage gegen seinen Ex-Chef Donald Trump im Zusammenhang mit der Kapitol-Erstürmung kritisch. Trumps Worte am 6. Jänner 2021 seien „rücksichtslos“ gewesen, er sei aber „noch nicht davon überzeugt, dass sie kriminell waren“, sagte Pence heute dem Fernsehsender CNN.

Mit Blick auf eine mögliche Anklage gegen den Ex-Präsidenten, die Beobachter und auch Trump selbst bald erwarten, sagte Pence: „Ich hoffe wirklich, dass es nicht dazu kommt.“

Pence kündigte an, wenn er zum Präsidenten gewählt werde, werde er nicht nur den Justizminister austauschen, sondern die gesamte Führungsriege des Ressorts. Pence bewirbt sich wie Trump um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bei der Wahl 2024.

Fachleute erwarten baldige Klage

Das Justizministerium hatte einen Sonderermittler eingesetzt, um Trumps Rolle rund um die Wahl und die Kapitolattacke zu untersuchen. Der Ermittler teilte Trump zuletzt formal mit, dass er Ziel der Untersuchung sei, und er rief den Ex-Präsidenten auf, gegenüber der zuständigen Geschworenenjury Stellung in der Sache zu beziehen.

Fachleute und auch Trump selbst rechnen daher mit einer baldigen Anklage gegen den Ex-Präsidenten. Wann die kommen könnte, ist unklar. Offizielle Informationen gibt es nicht. Bereits in zwei anderen Fällen in New York und Miami ist Anklage gegen Trump erhoben worden.

Gouverneur: Schlafwandeln in kommende Wahl

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Utah, Spencer Cox, beklagt unterdessen mangelnden Enthusiasmus unter Amerikanern auf dem Weg zur nächsten Präsidentenwahl im kommenden Jahr. „Wir schlafwandeln quasi in diese Wahl hinein, von der niemand begeistert ist“, sagte der Republikaner Cox, der momentan die Runde der Gouverneure aller US-Bundesstaaten leitet, zu CNN.

Umfragen zeigten, dass sowohl die Mehrheit der Republikaner als auch die Mehrheit der Demokraten nicht begeistert seien von den jeweiligen Spitzenreitern unter ihren parteiinternen Präsidentschaftsbewerbern.

Bei den Demokraten bewirbt sich Präsident Joe Biden (80) um eine zweite Amtszeit – ohne ernstzunehmende Konkurrenz. Bei den Republikanern liegt Ex-Präsident Donald Trump (77) unter den Anwärtern seiner Partei in Umfragen derzeit mit weitem Abstand vorn.