Kiew will Ausfuhr von Getreide erhöhen

Die Ukraine will die Ausfuhr von Getreide und Ölsaaten auch ohne Getreidekorridor um eine Million Tonnen pro Monat steigern. „Heute können wir bereits etwa 3,5 Millionen Tonnen im Monat ausführen, und in der nahen Zukunft wird es Verbesserungen auf bis zu 4,5 Millionen Tonnen geben“, sagte heute der Chef des ukrainischen Getreideverbands, Mykola Horbatschow.

Aktuell werden demnach etwa zwei Millionen Tonnen über die Donau-Häfen exportiert, der Rest per Eisenbahn und Straßentransport. „Doch vor dem Krieg haben wir allein über die Schwarzmeer-Häfen sieben Millionen Tonnen monatlich ausgeführt“, sagte Horbatschow.

Damit die ukrainischen Landwirtinnen und Landwirte die Anbaufläche in der kommenden Saison nicht reduzieren, müsse die Logistik verbilligt werden. Auf Russland müsse daher von der internationalen Gemeinschaft Druck ausgeübt werden, um den Getreidekorridor wieder in Kraft zu setzen.

Getreidedeal abgelaufen

Russland hat vor 17 Monaten die Invasion der Ukraine begonnen und dabei die Schwarzmeer-Häfen des Landes blockiert. Nach Vermittlung der UNO und der Türkei gab es für ein knappes Jahr russische Sicherheitsgarantien für Agrarexporte aus drei Häfen um die Hafenstadt Odessa.

Moskau stieg vor einer Woche aus dem Abkommen aus und hat begonnen, Hafenanlagen am Schwarzen Meer und der Donau mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Über den Getreidekorridor waren trotz des Krieges innerhalb von knapp zwölf Monaten etwa 33 Millionen Tonnen an Agrargütern ausgeführt worden.