Russland meldet starken Anstieg bei Munitionsherstellung

Russland hat eigenen Angaben zufolge die Produktion von Munition und militärischem Gerät drastisch erhöht. Seit Beginn des Jahres seien „viele Waffentypen und Militärausrüstung in Mengen weit über denen des vergangenen Jahres“ produziert worden, erklärte Russlands Vizeministerpräsident Denis Manturow gestern. „In Sachen Munition erreichen wir ein Niveau, wo die monatlichen Lieferungen die gesamten Bestellungen des vergangenen Jahres übersteigen“, behauptete Manturow.

Russland hatte zu Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 erwartet, das ukrainische Militär schnell überwältigen zu können. Stattdessen befindet sich das Land seither in einem zermürbenden Konflikt. Munitionsmangel ist im Ukraine-Konflikt für beide Seiten zu einer Herausforderung geworden. An der Front kommt vor allem Artillerie mit großer Reichweite zum Einsatz.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte im Mai erklärt, seine Streitkräfte seien von „zeitigem Nachschub“ an Munition abhängig. Die Sanktionen des Westens sollen Moskau davon abhalten, seine Lager wieder aufzufüllen, indem sie den Export von Maschinenteilen und elektronischen Komponenten verbieten, die auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden könnten. Doch Analysten zufolge hat Russland einige Sanktionen mittels des Imports durch Drittländer umgehen können.

Auf ukrainischer Seite hatte Präsidentenberater Michailo Podoljak vergangene Woche erklärt, sein Land nutze täglich 5.000 bis 10.000 Stück eines bestimmten Granatentyps. Die Europäische Union hat im Juli beschlossen, die Munitionsherstellung anzukurbeln, um der Ukraine beim Wiederauffüllen ihrer Lager zu helfen.