Jungferninseln legen gegen JPMorgan Im Fall Epstein nach

Vertreter der US-amerikanischen Jungferninseln haben vor Gericht neue Vorwürfe gegen die US-Großbank JPMorgan im Zusammenhang mit dem verstorbenen Sexualstraftäter und JPMorgan-Kunden Jeffrey Epstein erhoben.

Vertreter der Bank hätten sich 2012 in internen E-Mails darüber ausgetauscht, dass sich der später unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftete Epstein in seinem Anwesen auf den Inseln mit „Nymphchen“ umgeben habe, heißt es in Unterlagen, die vor einem US-Gericht in Manhattan eingereicht wurden.

Das Geldhaus seinerseits warf den Jungferninseln in dem Gericht vorgelegten Dokumenten vor, bei Epsteins Aktivitäten weggeschaut zu haben. So hätten die Behörden Epstein Visa für junge Begleiterinnen ausgestellt und nicht genau hingesehen, wenn der Investmentbanker in den dortigen Flughäfen mit jungen Frauen oder Mädchen gelandet sei.

Die Jungferninseln haben die Großbank auf mindestens 190 Millionen US-Dollar geklagt. Diese habe Vorwürfe gegen Epstein ignoriert, weil er zwischen 1998 und 2013 ein wohlhabender und gewinnbringender Kunde gewesen sei. Über die Bank seien etwa Gelder an Epsteins Vertraute Ghislaine Maxwell oder an die Opfer Epsteins transferiert worden. Sie habe zudem Ermittler behindert.

JPMorgan will dagegen erreichen, dass das Gericht erklärt, die Jungferninseln könnten keine Gelder einklagen, und die Vorwürfe zurückweist, das Geldhaus habe Ermittlungen behindert. Epstein hatte zwei Privatinseln auf dem Gebiet der US-Jungferninseln besessen. Er soll dort Opfer missbraucht haben.