EU: Können Getreide großteils über Umwege ausführen

Die EU kann nach eigenen Angaben fast alle landwirtschaftlichen Produkte aus der Ukraine herausbringen, die wegen des russischen Ausstiegs aus dem Getreideabkommen nun nicht mehr über deren Schwarzmeer-Häfen exportiert werden können. Das könne über Schienen- und Straßenverkehrsverbindungen durch EU-Mitgliedsstaaten geschehen, die an die Ukraine grenzen, sagte EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski. Er bezeichnete die Wege als „Solidaritätsrouten“.

„Wir sind bereit, fast alles zu exportieren. Das sind etwa vier Millionen Tonnen Ölsaaten und Getreide pro Monat.“ Diese Menge habe man bereits im November 2022 aus der Ukraine herausgebracht. Es werde zudem geprüft, wie die anfallenden Transportkosten gedeckt werden könnten. Als das Getreideabkommen noch Bestand hatte, wurden Wojciechowski zufolge bereits 60 Prozent der ukrainischen Exporte über die Routen und 40 Prozent über das Schwarze Meer verschifft.

GB: Moskau könnte zivile Schiffe im Schwarzen Meer angreifen

Der britischen Regierung liegen nach eigener Darstellung Informationen vor, laut denen „das russische Militär möglicherweise seine Angriffe auf ukrainische Getreideanlagen ausweitet, einschließlich Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer“. Das sagte die britische UNO-Botschafterin Barbara Woodward jetzt.

Premierminister Rishi Sunak habe das dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt. „Unsere Informationen zeigen auch, dass Russland zusätzliche Seeminen in den Zugängen zu ukrainischen Häfen gelegt hat“, sagt Woodward weiter. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Russland gab zuvor an, dass die Ukraine in der Nacht erfolglos versucht hatte, ein Patrouillenschiff der russischen Schwarzmeer-Flotte anzugreifen. Die „Sergej Kotow“ habe aber zwei unbemannte ukrainische Marinedrohnen zerstört.

Das Patrouillenschiff sei zu diesem Zeitpunkt im südwestlichen Teil des Schwarzen Meeres unterwegs gewesen und habe die Schifffahrt überwacht. Es habe keine Verletzten gegeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.