London: Russische Schwarzmeer-Flotte bereitet Blockade vor

Die russische Schwarzmeer-Flotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten bzw. -expertinnen nach Aufkündigung des Getreideabkommens für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London von heute hervor.

Laut Bericht patrouilliert die moderne russische Korvette „Sergej Kotow“ bereits die Route zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Es gebe eine realistische Möglichkeit, dass die Korvette Teil einer Gruppe sein werde, die Handelsschiffe auf dem Weg Richtung Ukraine abfangen solle, hieß es in der Mitteilung.

Getreideabkommen ausgelaufen

Russland hatte das internationale Getreideabkommen trotz vieler internationaler Appelle in der vergangenen Woche auslaufen lassen. Das Abkommen ermöglichte den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Befürchtet wird nun, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern noch größer werden.

Das Ende des Getreideabkommens erhöht nach Einschätzung britischer Experten und Expertinnen auch das Potenzial für die Intensität und das Ausmaß von kriegerischen Auseinandersetzungen im Bereich des Schwarzen Meeres.

Großbritanniens Außenminister James Cleverly hatte gestern gewarnt, „Russland könnte seinen Feldzug zur Zerstörung ukrainischer Lebensmittelexporte eskalieren, indem es zivile Schiffe ins Visier nimmt“.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.