USA: Teures Coaching für neue Studentinnen

Weil die Aufnahme in Studentinnenverbindungen an US-Elite-Unis so schwierig ist, gibt es mittlerweile eigene Beratungsunternehmen, die von den Eltern der angehenden Studentinnen um teures Geld engagiert werden. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, geben Eltern für entsprechende Beratung und Stylingtipps bis zu 4.000 Dollar (3.600 Euro) aus, um so die Chancen ihrer Töchter, einen der begehrten Plätze in einer der Sororities zu ergattern, zu erhöhen.

Das Aufnahmeverfahren in die Studentinnenverbindungen sei beinahe ebenso schwer wie jenes an eine der Ivy-League-Unis selbst. Man müsse „trendig, aber nicht zu trendig, züchtig, aber nicht zu züchtig sein, dazupassen, aber außergewöhnlich sein“, fasste eine Absolventin gegenüber „Wall Street Journal“ das Anforderungsprofil zusammen.

Beratung für „Rush“

Immer mehr Eltern buchen demnach für ihre Töchter „Rush Coaching“-Programme. „Rush“ bezeichnet die erste Phase, in der Studienanfängerinnen sich die verschiedenen Sororities am Campus ansehen bzw. sich dort vorstellen. „Hiking in Heels“ ist das einzige „Rush Coaching“-Programm in Texas und das einzige dieser Art in den Vereinigten Staaten. Die Seminare würden umgerechnet 540 Euro kosten. Für etwa 3.160 Euro erhält man unbegrenzten Zugang zu Mentoren, die die Anwärterinnen bei jedem Schritt beraten.

Mehrstufiges Aufnahmeverfahren

Neben dem Bewerbungsprozess müsse man bis zu 30 Empfehlungsschreiben einreichen und lernen, sich öffentlich gut zu präsentieren. Laut den Daten von National Panhellenic Conference bewarben sich letztes Jahr 125.000 Frauen an 500 US-Unis, um einen Platz bei den Sororities zu bekommen.

Zwischen einem Fünftel und einem Viertel von ihnen warfen im Vorjahr entweder das Handtuch oder wurden nicht aufgenommen, so Dani Weatherford, Geschäftsführerin von National Panhellenic Conference, einem Unternehmen, das Sororities vertritt. In der Regel werden vier Gesprächsrunden mit den Bewerberinnen durchgeführt.