Anzeichen für Militärputsch in Niger

Nigers Präsidentengarde soll Medienberichten zufolge heute Früh den Zugang zum Palast des Präsidenten in der Hauptstadt Niamey gesperrt haben. Unklar ist bisher, ob es sich um einen Putschversuch durch das Militär handelt.

Die Präsidentengarde ist eine Eliteeinheit der Armee. Den Berichten zufolge verhandelt Nigers Präsident Mohamed Bazoum zurzeit mit Vertretern des Militärs.

Ein Umsturz in dem westafrikanischen Land hätte weitreichende Folgen. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso ist Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wird. Erst Ende vorigen Jahres hatte die EU eine Militärmission in Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen.

Das Land gilt als Sicherheitspartner der EU in der instabilen Sahelzone. Niger und seine Nachbarn in Westafrika werden seit Jahren von bewaffneten, teils islamistischen Milizen tyrannisiert. Immer wieder kommt es zu Anschlägen mit Toten und Verletzten.