Trentino gibt zwei Wölfe zum Abschuss frei

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat eine Abschussverordnung für zwei Wölfe im Trentino unterzeichnet. Der Erlass erhielt die Genehmigung der staatlichen Umweltschutzbehörde ISPRA. Erstmals wurden damit in Italien Wölfe zum Abschuss freigegeben. Diese sollen 16 Rinder und zwei Esel gerissen haben, berichteten Trentiner Medien.

Laut ISPRA scheint die Entnahme von zwei Exemplaren „keine signifikanten Auswirkungen auf den Erhaltungszustand des Wolfsbestands in Trentino-Südtirol zu haben“. Damit geht das Trentino als erste Provinz in Italien aktiv gegen Wölfe vor.

Abschuss mit „experimentellen Charakter“

ISPRA betonte jedoch, dass die Entnahme dieser beiden Wölfe „experimentellen Charakter“ habe. Die Provinz muss innerhalb von drei Monaten „eine zusammenfassende Bewertung der möglichen Verbesserungen bei der Prävention“ vorlegen. Da es sich um eine erste Genehmigung zur Entnahme von Wölfen handelt, möchte die Behörde „insbesondere Informationen über die Auswirkungen der Entnahme auf die Wolfspopulation und die Raubtierdynamik sammeln“.

Gemeldet wurde im Trentino zuletzt eine Zunahme bei der Zahl der Wölfe mit 24 sesshaften Rudeln und fünf Rudeln, die zwischen der Provinz und den angrenzenden Gebieten umherziehen. Insgesamt gibt es somit 194 Wölfe. Im Jahr 2022 wurden 14 getötete Wölfe aufgrund von Straßen- und Bahnunfällen verzeichnet. Wegen dern von Wölfen gerissenen Tiere muss das Trentino den Viehzüchtern hohe Entschädigungen zahlen.