Rammstein-Konzert: Politik verurteilt Angriff auf ORF-Team

Der Angriff auf ein Team des ORF nach dem gestrigen Konzert von Rammstein im Wiener Ernst-Happel-Stadion schlägt Wellen in der Politik.

ORF-Redakteur Dietmar Petschl war nach dem Auftritt der Gruppe mit Frontmann Till Lindemann, dem von mehreren Frauen sexuelle Übergriffigkeit vorgeworfen wird – was dieser bestreitet –, vor laufender Kamera von einem Konzertbesucher zunächst beschimpft („Ihr seid’s lauter Juden, Oida! Gfraster seid’s ihr. Scheiß ORF!“) und dann angerempelt worden. Auch eine Attacke auf die ORF-Kamerafrau ist auf Band festgehalten.

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Maurer empört, Edtstadler erschüttert

Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer zeigte sich empört. „Unglaublich, was sich beim gestrigen Rammstein-Konzert abgespielt hat. Antisemitismus und Gewalt gegen Journalist:innen – beides ein No-Go. Die Vorfälle müssen untersucht werden“, forderte sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zeigte sich angesichts der Vorfälle erschüttert. „Ich verurteile das auf das Schärfste“, ließ sie angesichts der antisemitischen Beschimpfung mitteilen.

Brandstötter: Attacken auf Pressefreiheit entgegenwirken

NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter betonte, dass Angriffen auf die Pressefreiheit „entschlossen entgegengewirkt“ werden müsse: „Die Sicherheit und das ungestörte Arbeiten von Medienschaffenden haben oberste Priorität.“

Wiener SPÖ: „Inakzeptabel“

Auch die beiden Wiener SPÖ-Gemeinderatsmitglieder Marina Hanke und Peter Florianschütz zeigten sich via Aussendung bestürzt über die Vorfälle: „Die antisemitischen Beschimpfungen und körperlichen Angriffe gegenüber dem ORF-Team sind absolut inakzeptabel und stehen im klaren Widerspruch zu den solidarischen Werten, für die unser buntes und offenes Wien steht.“

Der Presseclub Concordia sprach von einem „widerlichen Angriff“, den man verurteile.