Ams Osram vor Abtrennung von Unternehmensteilen

Der neue Chef von ams Osram räumt beim deutsch-österreichischen Chip- und Sensorenkonzern gründlich auf. Aldo Kamper kündigte gestern Abend an, das Unternehmen auf LED-und Sensorchips für die Autobranche, die Industrie und die Medizintechnik zu konzentrieren. Von weniger profitablen Geschäften mit 300 bis 400 Millionen Euro Umsatz – etwa Prismen und Linsen für Smartphones und Computer – will sich der Niederländer trennen. Davon dürfte vor allem AMS betroffen sein.

Das Geschäft mit Smartphone-Bauteilen, das ams dank des Kunden Apple groß gemacht hatte, soll künftig nur eine untergeordnete Rolle spielen. Insgesamt schreibt ams Osram 1,3 Milliarden Euro auf die Firmenwerte von weniger erfolgreichen Geschäftsbereichen ab – das bringt im zweiten Quartal einen Verlust in dieser Höhe.

„Müssen richtige Schritte unternehmen“

Die steirische ams hatte nach einem zähen Übernahmekampf das Münchner Traditionsunternehmen Osram Licht für vier Milliarden Euro übernommen, für das ehemals auch Kamper gearbeitet hatte. Heute ist die fusionierte ams Osram an der Börse nur noch zwei Milliarden Euro wert.

Kamper, der zwischenzeitlich den knapp an der Pleite vorbeigeschrammten Autozulieferer Leoni geführt hatte, war im Frühjahr zu ams Osram geholt worden. Der Vorstand soll von Jänner an nur noch aus ihm und dem ehemaligen Siltronic-Finanzchef Rainer Irle bestehen. Die Vorstandsposten von Technologiechef Thomas Stockmeier und Mark Hamersma fallen weg.

„Wir haben einen sehr starken Kern, nun müssen wir die richtigen Schritte unternehmen, um unsere Unternehmensleistung zu verbessern“, sagte der neue ams-Osram-Vorstandschef. „Die richtungsweisenden Entscheidungen sind nun getroffen.“