Deutsche Wirtschaft stoppt Rezession

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Rezession mit einer Stagnation im zweiten Quartal knapp beendet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verharrte von April bis Juni auf dem Niveau des ersten Quartals, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte.

Davor war es zwei Quartale in Folge geschrumpft, was Ökonomen als technische Rezession bezeichnen – und zwar revidiert um minus 0,4 (bisher minus 0,5) Prozent Ende 2022 und um minus 0,1 (bisher minus 0,3) Prozent Anfang 2023.

Von Reuters befragte Analystinnen und Analysten hatten allerdings diesmal mit einem Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet. Den Statistikern zufolge „haben sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach dem schwachen Winterhalbjahr“ diesmal stabilisiert.

Wenig rosige Aussichten

Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind allerdings alles andere als rosig. Mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex ist der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung von Europas größter Volkswirtschaft im Juli bereits den dritten Monat in Folge gesunken.

„Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft geht in die Verlängerung“, sagte deshalb der Leiter der Ifo-Umfrage, Klaus Wohlrabe. Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden dritten Quartal voraussichtlich sinken.

Auch die Bundesregierung gibt noch keine Entwarnung. Deutschland schneidet dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge im Vergleich mit anderen Industrienationen außerordentlich schlecht ab – als einziges großes Land mit einer übers gesamte Jahr betrachtet schrumpfenden Wirtschaftsleistung.