Stau auf Autobahn
ORF/Viviane Koth
Richtung Süden

Stärkste Reisewelle des Sommers rollt

Das Wochenende dürfte ein starkes, wenn nicht sogar das stärkste Reisewochenende bisher im Sommer werden – und abgezeichnet hat sich das bereits am Freitagabend. In Süddeutschland beginnen die Sommerferien, Urlauberinnen und Urlauber sind in Richtung Süden unterwegs. In der Gegenrichtung rollt bereits die Rückreisewelle. Für die Bahn empfiehlt es sich in den Ferien generell, rechtzeitig zu reservieren.

Hauptgrund für die zu erwartende Reisewelle in Richtung Süden ist der Beginn der Ferien in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg für über drei Millionen Schülerinnen und Schüler. Viele Familien zieht es in Richtung Adria oder nach Österreich.

In Nachbarländern wie Ungarn, Tschechien und der Slowakei haben die Sommerferien schon im Juni oder Anfang Juli begonnen, hier sind Urlauber bereits wieder auf dem Weg nach Hause. In Polen, von wo aus ebenfalls jedes Jahr viele Urlauber durch Österreich in Richtung Süden unterwegs sind, starten die großen Ferien Ende Juni.

Stoßzeit auf den Autobahnen

Fazit: Ö3-Verkehrsredaktion und die Autofahrerclubs ARBÖ und ÖAMTC rechnen mit einem sehr starken Verkehrsaufkommen, möglicherweise dem stärksten Reisewochenende 2023 bisher, Staus und Wartezeiten sind einzuplanen. Das Ö3-Verkehrsservice wies am Freitag zahlreiche Behinderungen und Sperren aus – mehr dazu in oe3.ORF.at.

Verkehrsstau
APA/Daniel Raunig
Ferien in den Nachbarländern bedeuten in der Regel Stau in Richtung Süden

Bereits am Freitagabend war auf der Transitroute über den Walserberg Geduld gefragt. Der Ö3-Verkehrsservice meldete gegen 19.30 Uhr für die bayrische A8 Richtung Salzburg Stau samt Wartezeiten von 30 Minuten. ÖAMTC-Angaben zufolge staute sich der Verkehr dort um 18.30 Uhr rund neun Kilometer zurück. „Vor dem Karawankentunnel (A11) wartete man 35 Minuten bei der Ausreise“, so der ÖAMTC, der zudem von zähem Verkehr auf der Fernpass-Strecke (B179) und auf der Ostautobahn (A4) berichtete.

Der Höhepunkt der Reisewelle dürfte Samstagvormittag erreicht werden, aber auch in der Nacht ist bereits mit dichtem Verkehr in Richtung Süden zu rechnen, und das, obwohl sich die Stoßzeit auf den Autobahnen mittlerweile auch auf Freitage und Sonntage verteilt. Die Sonntage waren laut Ö3 in diesem Sommer bisher die ruhigeren Reisetage.

Bekannte Nadelöhre

Konkret bedeutet das laut Einschätzung der Ö3-Verkehrsredaktion und der Autofahrerclubs: starkes Verkehrsaufkommen und Verzögerungen auf den Nord-Süd-Achsen Tauern- und Pyhrnautobahn (A10 und A9), aber auch von und nach Richtung Osten auf der Ostautobahn (A4) und am Grenzübergang Nickelsdorf im Burgenland, außerdem auf der Westautobahn (A1).

Staus sind außerdem auf der Brennerautobahn (A13) in Tirol, der Fernpassstrecke (B179), der Innkreis- und der Inntalautobahn (A8 und A12) und auf der Karawankenautobahn (A11) vor dem gleichnamigen Tunnel in Kärnten zu erwarten – mehr dazu in oe3.ORF.at(oe3.orf.at Vom ARBÖ hieß es, es stehe das „bis dato stärkste Reisewochenende des Sommers 2023 bevor“.

Der ÖAMTC verwies in einer Aussendung auf einen mehr als zehn Kilometer langen Stau vor dem Tunnel bereits am vergangenen Wochenende zum Ferienbeginn in den Niederlanden, dieses Wochenende könnte die Kolonne noch länger werden. Erfahrungsgemäß hoch ist das Verkehrsaufkommen in den Sommermonaten an Wochenenden auch auf der Südautobahn (A2), aktuell vor allem in Richtung Süden. In Tirol und Salzburg gelten mehrere Fahrverbote bzw. Abfahrtssperren von den Autobahnen. In Wien sind mehrere Demonstrationen angekündigt.

Viele schon wieder auf dem Weg nach Hause

Inzwischen wird laut Ö3-Verkehrsservice auch der Rückreiseverkehr stärker. Das mache sich vor allem in Slowenien und Italien bemerkbar, etwa bei einer Autobahnbaustelle bei Maribor, ähnlich bei Ljubljana und auf der italienischen A23, die an die A2 anschließt, bei Tarvisio im italienisch-österreichisch-slowenischen Dreiländereck. Der Schwerpunkt im Rückreiseverkehr dürfte auf den Sonntag fallen.

Klagenfurt Hauptbahnhof
ORF/Christian Öser
Auch die ÖBB rechnen mit einem starken Passagieraufkommen, fahren aber den verstärkten Sommerfahrplan

Auch ein starkes Wochenende für die Bahn

Die Alternative zum Auto ist die Bahn – und die dürfte in und um Österreich an diesem Wochenende auch ziemlich ausgelastet sein. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) seien ausreichend aufgestellt, hieß es am Freitag auf Anfrage von ORF.at unter Verweis auf den verstärkten Sommerfahrplan.

Die Züge aus Deutschland seien gut gebucht, Urlaubern werde im Sommer generell empfohlen, rechtzeitig zu reservieren. Baustellen und Einschränkungen gibt es laut Website der ÖBB aktuell nur auf regionalen Verbindungen. Und: Nachdem es für die kommenden Tage bisher keine größeren Unwetterprognosen gibt, hoffe die Bahn auf eine starkes, aber problemloses Reisewochenende.