Niger: General ernennt sich zu De-facto-Präsidenten

Der Chef der Präsidentengarde in Niger, General Omar Tchiani, hat sich selbst zum Präsidenten des Nationalen Rats und damit zum neuen Machthaber des Landes ernannt.

Laut einem heute im staatlichen Fernsehen verlesenen Statement ist Tchiani nun „Präsident des Nationalrats zum Schutz des Vaterlands“. Der demokratisch gewählte Präsident des Landes, Mohamed Bazoum, wurde unterdessen weiter von den Putschisten festgehalten.

Der Militärputsch wird international mit Sorge betrachtet. Die europäischen Bemühungen um eine Stabilisierung der Sahelzone erlitten dadurch einen schweren Rückschlag. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso seit 2020 war Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde.