Neapel will Zahl der Pizzerien im Stadtkern einschränken

Die Pizza-Hauptstadt Neapel will die Ursprünglichkeit ihres Zentrums bewahren und verbietet die Eröffnung weiterer Gastronomiestandorte. In den nächsten drei Jahren werden keine Lizenzen für die Eröffnung weiterer Pizzerien, Imbisse oder Fast-Food-Lokale mehr erteilt, beschloss Bürgermeister Gaetano Manfredi.

Ziel sei es, die bereits bestehenden Lokale und die Lebensqualität der Stadtkernbewohnerinnen und -bewohner zu schützen. Auf einer Fläche von 1,2 Quadratkilometern in Neapels historischem Stadtkern konzentrieren sich 1.500 Lokale. Deren Zahl ist in den vergangenen drei Jahren um zehn Prozent gewachsen.

Mit der Verordnung will die Stadt vermeiden, dass Neapels Zentrum wie Venedig zu einem Tummelplatz für Touristen und Touristinnen werde, aus dem die Einwohner vertrieben würden, verlautete aus der Gemeinde. Neapels Stadtzentrum zählt wegen der hohen Konzentration von Monumenten und Kunstschätzen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Dem Beispiel Neapels folgen andere italienische Städte, die mit dem Problem des Massentourismus konfrontiert sind. Rom startet einen Feldzug gegen Kebab- und Fast-Food-Restaurants, Geschäfte mit billigen Souvenirs, Minimarkets und Internetpoints. Der Gemeinderat hat strengere Regeln für die Eröffnung neuer Shops in der Innenstadt beschlossen.