Bericht: Martin Walser ist tot

Der deutsche Schriftsteller Martin Walser ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Das berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) heute mit Verweis auf Vertraute der Familien. Die FAZ reiht Walser unter die bedeutendsten, aber auch streitbarsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur.

Der am 24. März 1927 im bayrischen Wasserburg am Bodensee geborene Walser soll schon als Zwölfjähriger erste Gedichte geschrieben haben, nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er unter anderem Literaturwissenschaft. Seinen ersten Erzählband „Ein Flugzeug über dem Haus“ veröffentlichte er 1955, den ersten Roman „Ehen in Philippsburg“ 1957 – in den Jahren darauf folgten unzählige Werke.

Walsers erfolgreichstes Buch wurde der 1978 erschienene Bestseller „Ein fliehendes Pferd“, auch der „Tod eines Kritikers“ 2002 war ein Publikumserfolg. Mit dem Werk, das als Abrechnung mit dem inzwischen gestorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki verstanden wurde, entfachte er – einmal mehr – eine Debatte.

In den Jahrzehnten seines Schaffens wuchs sein Werk auf zwei Dutzend Romane, zahlreiche Novellen und Geschichtensammlungen, eine Vielzahl von Theaterstücken, Hörspielen und Übersetzungen sowie Aufsätze, Reden und Vorlesungen an. „Ein titanisches Werk“, sagte Literaturkritiker Denis Scheck einst über Walsers Wirken als Autor.