Trump will auch bei Verurteilung kandidieren

Der frühere US-Präsident Donald Trump will auch im Falle einer Verurteilung durch die US-Justiz an seiner Präsidentschaftskandidatur festhalten. Einen Tag nach der Erweiterung der Anklage gegen ihn in der Dokumentenaffäre antwortete Trump gestern auf die Frage eines Radiomoderators, ob eine Verurteilung seine Kampagne stoppen würde: „Ganz und gar nicht. Es gibt nichts in der Verfassung, was darauf hindeutet, dass das der Fall sein könnte.“

Selbst die „linksradikalen Verrückten“ sagten, das würde ihn nicht aufhalten, sagte Trump in dem Interview mit dem rechten Radiomoderator und bekennenden Trump-Fan John Fredericks. „Und es würde mich auch nicht aufhalten.“

Später begründete Trump das Vorgehen der US-Justiz gegen ihn einmal mehr mit seiner Kandidatur. „Wäre ich nicht angetreten, wäre auch niemand hinter mir her“, sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Iowa. „Oder wäre ich dabei, mit großem Abstand zu verlieren, auch dann wäre niemand hinter mir her“, sagte er weiter.

Neue Anklagepunkte gegen Trump

Der 77-Jährige war in der Dokumentenaffäre zunächst im Juni von der US-Bundesjustiz in 37 Punkten angeklagt worden. Trump wurde die Gefährdung der nationalen Sicherheit zur Last gelegt, da er nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus Hunderte Dokumente etwa vom Pentagon, der Bundespolizei FBI und dem Geheimdienst NSA in seinem privaten Anwesen Mar-a-Lago in Florida illegal aufbewahrt habe.

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In der veröffentlichten neuen Anklageschrift wird Trump zudem vorgeworfen, dass er versucht habe, Aufnahmen von Überwachungskameras löschen zu lassen, die für die Ermittler von Interesse waren. Überdies bezieht sich ein zusätzlicher Anklagepunkt auf das Spionagegesetz: Trump wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, ein als geheim eingestuftes Dokument über „militärische Aktivitäten in einem fremden Land“ einbehalten zu haben.

Der Ex-Präsident wies die neuen Anschuldigungen am Donnerstagabend im Sender Fox News als „lächerlich“ zurück. Es handle sich um „Wahlbeeinflussung auf der höchsten Ebene“, sagte er und warf dem demokratischen US-Präsidenten Joe Biden und dem Justizministerium Fehlverhalten vor.